5-Flüsse-Tour – Tag 8 Das Zimmer des Grauens
Wenn sie jetzt bei diesem Titel an einen B-Splatter-Movie denken, haben Sie unrecht. Was folgt, ist kein Drehbuch, sondern das reale Leben.
Das Set: Ein Mansardenzimmer im ersten Stock des Leezdorfer Hofes, genauer – Zimmer Nr. 4. Die Zeit: Nacht. Beteiligte: Wir.
Das Essen im übervollen Hof war gut und reichlich, das Personal freundlich. Wir ziehen uns bald zurück. Einmal früher schlafen gehen, das wär’s. Letztlich dauert es doch, bis wir das Licht ausmachen. An Schlafen ist aber nicht zu denken. Unter dem Fenster unseres Mansardenzimmers hängen zwei Ventilatoren eines Kühlsystems(?) an der Wand. Ihre Lager haben schon bessere Zeiten gesehen und brummen deshalb lautstark vor sich hin. Dazu schlägt einen Stock tiefer immer wieder eine massive Tür, was sogar unser Bett vibrieren lässt. Erst kurz vor eins beendet der lautere der Ventilatoren seine Arbeit, der andere läuft die ganze Nacht – und wie sich zeigen wird, auch den ganzen Tag – durch. Ich schließe das Fenster, was nicht allzu viel hilft. Irgendwann schlafe ich doch ein. Die Nacht endet um Viertel nach Sechs. Jemand füllt lautstark Getränkekästen mit leeren Flaschen. Wenig später kommt der Lastwagen hinzu, der den Edeka-Markt nebenan beschickt. Ich gebe es auf zu schlafen und stehe auf. Später bitten wir um ein anderes Zimmer. Man zeigt sich bemüht, aber nicht wirklich daran interessiert, das Problem zu lösen.