2022 9-Flüsse-Tour

Tag 5 – Dortmund-Ems-Kanal

Einem wunderschönen Abend mit sehr guten Gesprächen und viel Lachen mit und bei unserer Gastgeberin (sie ist generell eine weit gereiste Frau und ist dieses Jahr mit einem ganz normalen Fahrrad! von Flensburg nach Füssen geradelt, wow) folgt, zumindest für mich, eine schlaflose, weil heiße Nacht. Wir stehen früh auf und frühstücken beim Bäcker des Einkaufsgeschäftes und wollen auf Empfehlung der Gastgeberin den Ems Radweg radeln. Landschaftlich ist es meist toll, es gibt auch viele waldige Abschnitte, die aber auch sehr sandig sind, was dem Bambuk nicht so gut gefällt. Und leider ist die Ems so gut wie nie zu sehen, die Ausschilderung ist schlecht und immer wieder, wie beim Ruhrradweg, muss man stark befahrene Straßen kreuzen. Irgendwann reicht es Armin und wir wechseln in Rheine, wie eigentlich zuerst geplant, zum Dortmund-Ems-Kanal. Und schon ist seine Fru wieder glücklich. Es geht zwar immer nur gerade aus, aber meist ist es schattig wegen der vielen Laubbäume und man radelt meist direkt am Kanal. Wasser, ich sehe Wasser und sehe wie sich die Bäume, Büsche und die Sonne darin spiegeln. Geradeaus radeln, schönes Ambiente, das ist meditativ und zufriedenstellend. Wir müssen zwar ab und an eine Schleuse oder eine Baustelle umfahren, dennoch macht mir dieser Weg viel mehr Spaß als der Emskanal.

Wer rastet, der rostet, aber so ein kühlendes Getränk zwischendurch tut gut. Wir halten am Schleusenrestaurant. Dort sitzen schon einige männliche Radler und spielen Karten. Der Wirt ist etwas mundfaul und wirkt nicht sehr motiviert, andere Gäste werden recht salopp angesprochen. Deshalb trinken wir schnell aus und machen uns wieder auf die Reise. Wir sind nicht allein, viele Radtouristen sind unterwegs. Und in der Tat gibt es immer wieder auch Reisende OHNE Motor. Tatsächlich gibt es das auch noch. Radelnde Männertrupps sind öfters zu sehen als Frauengruppen. Und, so war es schon am Main, Frauen lächeln einem eher zu als deren Männer. Männer sprechen einen entweder interessiert an oder sie gucken kritisch.

Wir kommen bei bestem Wetter gut voran, fahren durch Lingen (Erinnerungen kommen hoch, durch diese Gasse sind wir letztes Jahr flaniert, und da ist ja die schöne Buchhandlung, ach, die bunten Plastkschirme hängen auch noch) und noch so einige Kilometer durch Wald und an der Straße entlang und kommen am frühen Nachmittag bei unserem nächsten Gastgeberehepaar an. Welch ein Glück wir haben. Auch dieses Mal treffen wir auf zwei fantastische Menschen. Wieder haben wir ein tolles Bett, ein Badezimmer und wieder ratschen wir den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen, gehen zusammen essen und werden den Tag 6 nach einer gut durchgeschlafenen Nacht mit einem leckeren Frühstück, viel Lachen und reden, viel später als gedacht mit dem Radeln beginnen. Deswegen möchte ich an dieser Stelle allen Dachgebern, die uns bisher aufgenommen haben, ein ganz großes und herzliches DANKESCHÖN aussprechen. All die schönen Begegnungen mit diesen herzlichen Menschen machen unsere Tour noch bereichender!

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