2022 9-Flüsse-Tour

Tag 3 – Fähre Baldur

Von Wesel aus geht es gefühlt quer durch die Pampa, vorbei an Reiterhöfen und auf sandigen Waldwegen. Der Schatten tut gut und die Luft riecht voll nach Sommerwald.

Bald erreichen wir den Lippe-Kanal. Welch meditatives Radeln, die Sonne spiegelt sich im Wasser, mitunter badet jemand, selten zieht ein Schiff vorbei und wir radeln meist unter großen Laubbäumen unserer nächsten Dachgeber-Gastgeberin entgegen. Ich entdecke kurz vor dem Ziel ein Hinweisschild auf eine Fähre. „Armin, fahren wir wieder Fähre?“ frage ich. Er meint: „Ich glaube nicht.“ Wir radeln weiter. „Oh doch, wir fahren Fähre!“ jubelt er, ich juble mit. Fähre fahren ist schööön!

Neben dem Lippe Kanal schlängelt sich die Lippe durch die wunderschöne Landschaft. Und da ist sie, die Fähre namens Baldur. Aber wo ist der Fährmann? Fährmann hol über! Selbst ist die Frau, der Mann…die Fähre ist eine Fähre im Sinne der Selbstwirksamkeit! Rad auf die Fähre (und die Fähre ist voll!), am Rad drehen (im wahrsten Sinne), kurbel, kurbel. Kurbeln, bis man seine Oberarme kaum mehr spürt und man am anderen Ufer angelangt ist. Dort geht es wieder genau so steil den Berg hoch wie es vorher sehr steil hinab auf die Fähre gegangen ist. Das arme Bambuk! Aber wir sind ja die Glücklichen, als wir ankommen wartet die Fähre schon auf uns. Die Radler, die nach uns gekommen sind, dürfen die Fähre erst zurückziehen – good luck!

Geschafft kommen wir bei unserer nächsten Gastgeberin an, die uns bekocht und verwöhnt und mit der wir noch bis spät am Abend im Garten sitzen. Und wieder ein wunderbarer Abschluss des Tages mit tollen Gesprächen. So als würde man sich schon ewig kennen.

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