Mainradweg – Tag 4
So unangenehm die Radtour tags zuvor endete – ich habe auf den letzten Kilometern vor lauter Regen kaum noch etwas gesehen – so schön begann die heutige Tour: Wir frühstückten gemütlich mit Peter und Petra kam rechtzeitig bevor wir wieder losfuhren nochmal zum Abschied nehmen nach Hause. Das Bambuk blieb übrigens unbeeindruckt von den Wetterkapriolen – schön, wenn man das von den Socken und Handschuhen hätte auch sagen können.
Die heutige Etappe führt von Haßfurt über Schweinfurt nach Volkach. Die Strecke führt endlich mal längere Zeit am Main entlang, der in seiner ruhigen Art zum Kanufahren einlädt. Je näher wir Volkach kommen, desto größer wird der Verkehr auf dem Radweg. In Wipfeld kreuzen wir den Main mit der Fähre. Der Fährmann sieht zunächst zwei Radler und will zwei Euro kassieren, verbessert sich mit einem Schmunzeln aber sogleich: „Ihr habt ja nur ein Fahrrad, also macht’s einssiebzig.“
In Volkach ist viel los, wenngleich kein Vergleich zu 2017, als ich das letzte Mal hier war. Das Hotel hat es freundlicherweise geschafft, uns schon um 13 Uhr ein Zimmer bereitzustellen. So können wir uns in Ruhe umziehen, bevor wir uns in Richtung Schiffsanlegestelle aufmachen, um die Mainschleifentour mitzumachen.
In Stammheim steigt ein Vater und sein Sohn aus. Anfangs fiel mir nur das Kind auf, weil es gerade einmal im Kindergartenalter ist und sein Fahrrad schiebt wie ein alter Hase. Kurz darauf kam der Vater mit teurem High-Tech-Fahrrad und Anhänger – man scheint auf großer Tour zu sein. Der Junge entdeckt auf dem Boden etwas Rundes, lässt das Fahrrad an Ort und Stelle fallen und läuft zum Vater, um es ihm zu zeigen. Der kniet nieder und hört seinem Sohn konzentriert zu, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt als dieses grad gefundene Runde. Sehr berührend.
Zwei Stunden später genießen wir – wieder an Land – Kaffee und Kuchen auf dem König-Ludwig-Sofa im Buch-Café. Am Abend gehen wir zum Essen ins Hinterhöfle.
Ein Baldachin aus Reben erwartet uns. Es ist hier sehr gemütlich, die Bedienung sehr freundlich und das Essen vorzüglich.
Kerstin fragt die Bedienung nach dem Rezept für die sehr köstliche Silvanercremsuppe. Sie kommt nach kurzer Zeit mit einem Zettel zurück. Darauf steht die e-Mail-Adresse des Kochs. Man möge ihm bitte eine Mail schreiben. Er würde mit dem Rezept antworten. Das es so etwas noch gibt?!