Mainradweg – Tag 2
Die Betten im Gasthof Krone in Mainroth waren erstklassig. Wir haben geschlafen wie die Murmeltiere. Das Frühstück war ebenfalls sehr gut.
Wider Erwarten hat es in der Nacht nicht geregnet und auch als wir aufbrechen bleibt es trocken – bis Strössendorf. Dort tröpfelt es noch und am Ortsausgang suchen wir bereits Schutz unter den Blättern eines weit ausladenden Baumes. Wir warten, doch es wird nicht besser. Wir steigen in die Regenklamotten und fahren zurück in den Ort, wo eine Haltestelle uns und dem Bambuk Unterschlupf gewährt. Nach 45 Minuten ist der Spuk vorbei und weiter geht es.
Die zweite Etappe führt zumeist auf geteerten oder wenigstens gepflasterten Wegen, fernab der Orte durch blühende Landschaft. Trotz Regen sind wir in Staffelstein zu früh – das Zimmer ist noch nicht fertig. So genießen wir in einem netten Café, das Kerstin auf dem Weg entdeckte, Milchkaffee und Torte.
Zurück in der Pension Edeltraud können wir das Bambuk in einer Garage verstauen, die noch eine mit Holzbohlen abgedeckte Grube besitzt – vielleicht gehörte sie einst zu einer Autowerkstatt.
Inzwischen ist es etwas spät geworden. Planänderung. Statt über Vierzehnheiligen zum Staffelberg zu wandern, nehmen wir den direkten Weg, denn um 16 Uhr will Christian Erik Berkenkamp „Sagen auf dem Staffelberg unter dem Erzählbaum“ zum Besten geben. Das war eine kluge Entscheidung, denn nach 20 Minuten beginnt es zu tröpfeln, geht in Regen über und es blitzt und donnert. Auf dem Staffelberg suchen wir Schutz unter den großen Schirmen. Die Zahl der Gäste ist überschaubar. Wir genießen – gut geschützt – in strömendem Regen ein Bier. Hier ist Selbstbedienung angesagt. Die Speisekarte ist einfach, die Preise in Ordnung. Von mir bekommt die Staffelbergklause gleich zwei Awards: einen für den unfreundlichsten Oberfranken, der mir je begegnet ist und einen für die erbarmungswürdigsten Bratwürste, die ich je gegessen habe. Die beiden waren dünner als Wiener Würstchen. Ich habe mich gleich zweimal versichert, dass das keine gebratenen Wiener sind.