2020 Main-Tauber-Radweg

Mainradweg – Tag 11

Stockstadt – kann mit einem Stadtambiente wie Miltenberg nicht punkten. Sehr wohl aber mit einer gigantischen Übernachtungsmöglichkeit. Im Hotel Residenz ist man wirklich König, bzw. Königin. Man wird sehr freundlich empfangen, und die Schwiegermutter des Besitzers packt kraftvoll und beherzt mit an, das Bambuk gut unterzubringen. Anschließend erkennt sie am ausgedörrten Gesicht, dass ein volles Trinken (Martina Schwarzmann lässt grüßen) angebracht sein könnte und fragt sehr höflich, was sie zu trinken bringen darf.

Im Zimmer steht eine kleine Klimaanlage, auf dem Nachtkästchen eine große Flasche Wasser und ein Kühlschrank mit einer weiteren Flasche Wasser gehört ebenfalls dazu. Vom Hotelbesitzer wird man zu einem Getränk seiner Wahl und einem netten Plausch eingeladen.

Das Frühstück ist gigantisch. Kaffee satt aus dem Vollautomaten, eine große Flasche Orangensaft pro Tisch, Müsli, Obst, ein Teller nur mit Marmelade, Butter, Honig, Frischkäse mit und ohne Kräuter. Mindestens drei Semmeln für jeden, ein mehr als ausreichender Wurst- und Käseteller. UND! Spiegelei, Rührei mit Speck, Pfannkuchen! Ja, wo gibts denn sowas?! Zusätzlich könnte man noch seine Wasserflaschen mit kühlem Wasser auffüllen lassen. Wirklich, sehr empfehlenswert, sehr zuvorkommend, höflich und respektvoll! Danke dafür!

Heute erwartet uns eine große Etappe mit 79 Kilometern. Wir starten kurz vor neun Uhr. Es ist erstaunlich, dass man die Strecke, die man schon einmal in der entgegengesetzten Richtung gefahren ist, kaum wiedererkennt – von einzelnen markanten Punkten und Wegstrecken abgesehen.

Neben einer kurzen Trinkpause in Klingenberg machen wir erst nach 50 Kilometern eine längere Pause in Freudenberg – ein empfehlenswerter Ort ist der Biergarten am Maingarten. Etwas versteckt zwischen den Parkplätzen steht eine Ladestation mit vier Fächern mit Steckdose. Du legst Akku und Ladestation in eines rein, schließt das Fach und gibst am Ziffernfeld Fachnummer und eine beliebige vierstellige Pin ein. Der Ladevorgang startet und das Fach ist fest verschlossen. Kosten entstehen keine, man darf nur nicht die Pin vergessen. Vis-a-vis vom Biergarten stehen öffentliche Toiletten – edel ausgestattet und sehr sauber. Einziger Wermutstropfen ist die Bedienung im Biergarten, die es für unnötig hält, beim Servieren der Essen Maske zu tragen, weswegen wir uns auf Selbstbedienungs-Getränke beschränken.

Wir kommen gegen 14.30 Uhr in Wertheim an. Das „La Flamme“ ist noch geschlossen, also ist auch Einchecken nicht möglich. Wir vertreiben uns die Zeit mit Kaffee und Kuchen vom Bäcker in der Gasse nebenan.

Um 15 Uhr wird geöffnet. Man weiß gleich, dass wir die mit dem großen Fahrrad sind. Der Fahrradraum ist so klein, dass wir das Bambuk diagonal reinstellen müssten und deswegen kein weiteres Fahrrad mehr hineinpassen würde. Doch das Problem wird schnell und unbürokratisch gelöst: Wir parken in der Tiefgarage unter dem Hotel – mit eigenem Stellplatz.

Das Zimmer ist gemütlich, nicht nur wegen der Holzbalken und der Kaffeemaschine (Kapseln). Was sich leider ein wenig negativ auswirkt, ist die Lüftung, die sich erst nach Mitternacht abschaltet, und das All-you-ca-eat-Angebot. Lecker Flammkuchen essen bis zum Abwinken (ob herzhaft oder süß, in allen Variationen) verleitet wie das schöne Wetter (es hatte ca. 5 min geregnet und immer wieder mal gedonnert) zum längeren Sitzen, Wein trinken und kichern:)

Wertheim ist übersichtlich und überschaubar, hat dennoch Flair mit seinen Fachwerkhäusern. Traditionell sind wir nach dem Duschen und der Pause on tour. Wir machen einen Rundgang, entdecken die Tauber, wie sie in den Main fließt und ‚erklimmen‘ die Burg. Zum Abschluß gönnen wir uns natürlich auch einen köstlichen Flammkuchen Elsässer Art, stilecht mit Elsässer Riesling im original elsässischen Weißweinglas.

Müde und zufrieden fallen wir ins Bett, lauschen der Lüftung und dem Gekichere der Gäste und gucken mal wieder TV. Gute Nacht – dass es eine Nacht werden würde, in der Kerstin kaum Schlaf fand, wussten wir ja noch nicht.

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