5-Flüsse-Tour – Tag 4 Münster
Münster – eine Studentenstadt. Und eine Stadt mit Erholungscharakter. Hat man sich an die mega schnell radelnden Menschen gewöhnt (wenn man hier überfahren werden sollte, dann garantiert nicht von einem Auto:)), ist es einfach nur schön, zu flanieren. Es gibt immer etwas zu gucken, das Wetter passt, die Sonne scheint und die Cafes füllen sich. Armin und ich fühlen uns wohl in den Studentenkneipen – die jungen Menschen könnten ja glatt unsere Kinder sein. Wir beide, die Professoren des Genusses, on tour.
Der Tag beginnt im wahrsten Sinne genussvoll. Armin hat ein schönes Cafe ausgesucht. Es liegt zwar an der Straße, hat aber eine gemütliche Außenbestuhlung und ist im Innebereich klein, aber fein. Ich bestelle das Fitness-Frühstück. Ein Traum. Zudem werden keine Brötchen gereicht, sondern ein wunderbares frisch gebackenes Landbrot. Armins Brotaufstrich aus Süßkartoffel und Curry ist sehr köstlich. Und wie überall läuft im Hintergrund Musik. Hier ist es eine ruhige, denzente Swing und Jazzmusik, sehr passend für diese morgentliche Romantik. Genuss besteht oft aus einem guten Essen, guter Musik und guten Gesprächen- oder einfach nur dasitzen und sich freuen!
Münster, die Erholungsstadt. Nachdem wir unseren Bus auf den Parkplatz des neuen Hotels umgeparkt hatten, sind wir mit dem Tagesticket in die Stadt hinein gefahren. Wir sind wieder am Dom vorbei flaniert, haben im Außenbereich des Antiquariats ‚Wilsberg‘ gestöbert und sind zum Schloß gelaufen. Das wird derzeit renoviert. Nichtsdestotrotz findet am Abend das Sommernachtskino statt. Die Bestuhlung weist wenig Abstand zum Sitznachbarn auf. Bis zum Aasee ist es nicht mehr weit. Ein See in der Stadt. Wie schön muss es sein, hier zu wohnen. Jeden Tag einmal um den See laufen, und schon hat man seine Gesundheitsschritte zusammen. Der See läd zum Segeln und zum Tretbootfahren ein, auch mit dem Wasserboot könnte man fahren. Das Wetter ist so schön dass wir laufen, knappe 6 km um den See. Die Menschenmassen verlieren sich hier. Hunde können ohne Leine über die Wiesen dem Ball des Frauchens hinterher rennen und tun dies mit großer Leidenschaft. Mit Hundebesitzern ist es leicht ins Gespräch zu kommen. Und die Einwohner hier sind auch herzliche und offene Menschen, jederzeit zu einem netten Plausch bereit. Das Laufen um den See ist Genuss und Erholung für mich. Meine Wehmut, aufs radeln verzichten zu müssen, ist eine zeitlang vergessen. Ich liebe es ja einfach nur da zu sitzen und zu gucken. Und das besonders am Wasser. Die 2-stündige Schifffahrt auf der Ruhr war so wunderbar kurzweilig. Sitzen, gucken, Sein. Und so war es auch am Aasee. Nach der Umrundung noch sitzen, den Gänsen zu schauen, über den See gucken, Menschen beobachten, um dann wieder in der Studenten-Essensmeile ins ‚Cavete‘, Münsters älteste Studentenkneipe, einzukehren für ein bretonisches Ofengemüse. Statt Genussradeln Genussflanieren Genussgucken und Genussessen. Ein wunderbarer Tag!