Tag 7 – Der große Regen kommt
Das Hostel Sleps, in dem wir übernachten, war einst ein Verwaltungsgebäude, dem man das auch noch ansieht. Zusammen mit der Jugendherberge wird es geführt von der Augsburger Lehmbaugruppe, einem Bildungs- und Sozialunternehmen, das unter anderem Jugendliche an die Arbeitswelt heranführt.
Anders als der Name vermuten lässt, sind die Zimmer geradezu luxuriös ausgestattet, mit einem frischen, wohnlichen Charme. Und auch das Bambuk findet einen sicheren Schlafplatz. Die Rampe hinunter in den Keller ist breit und besitzt eine geringe Steigung. Zwar ist die Tür in den eigentlichen Fahrradraum zu eng, das macht aber nichts, denn geradeaus ist genug Platz.
Nach dem obligatorischen Relaxen im Zimmer machen wir uns auf in die Altstadt von Augsburg. Man überquert einen der vielen Stadtbäche und steht in weniger als fünf Minuten auf dem Rathausplatz vor dem Rathaus.
Es grummelt schon etwas – sowohl der Himmel als auch unsere Mägen – und wir beschließen, im Biergarten der Fuggerei zu speisen. Die Fuggerei in Augsburg wurde von Jakob Fugger „dem Reichen“ 1521 als Sozialsiedlung gegründet und bis heute aus seiner Stiftung betrieben. Bedürftige Menschen wohnen hier für eine Miete von 88 Eurocent pro Jahr(!). Angesichts des drohenden Unwetters bleibt uns keine Zeit, sie ausführlich zu besichtigen und wir begeben uns lieber unter einen der großen Schirme im Biergarten. Das Essen ist exzellent, die Preise in Ordnung. Der Regen beginnt wie vorausgesagt.
„Alles rennet, rettet, flüchtet“
Fluchtartig verlassen die Gäste den Biergarten in Richtung Restaurant und die Kellner räumen zusammen, was zusammen zu räumen ist. Wir sitzen dagegen in Ruhe unter dem großen Schirm auf den der Regen herniederprasselt nur der eine oder andere Tropfen wischt vorbei. Eine halbe Stunde soll der Regen dauern bis er nachlässt und so ist es auch. Trocken kommen wir ins Hotel zurück.
