Tauberradweg – Tag 12
Ade Mee, bei Dir wars schee!
Die Tauber lässt grüßen! Doch zuerst gehts zum Frühstücken in der Bäckerei gegenüber. Zum Frühstück gehört auch ein sehr nettes Schwätzlein mit den Besitzern, die beide sehr humorvoll sind.
Wir decken uns noch bei Netto mit Saft ein (und führen wieder einen kurzen Plausch mit einem älteren Herrn) und dann führt uns der Tauberradweg zuerst einsam durch den Wald, bergauf, bergab. Wie gut, dass wir den Akku haben. Dieser wird heute mächtig gefordert, denn dieses bergauf und bergab fahren bleibt uns. Es geht mal entlang der Tauber, meist aber entlang der Bahnstrecke oder der Felder.
Trinkpause in Tauberbischofsheim. Verstohlene Blicke auf unser Bambuk, bis hin zu einer Frau, die Genaueres über das Bambuk wissen will und voll des Lobes über unser Gefährt ist.
Wir hatten uns vorgenommen Mittagspause und Akkuladepause bei der Distelhäuser Brauerei zu machen. Wir hatten uns das so romantisch an der Tauber vorgestellt, unter Bäumen sitzen und uns mit den isotonischen B-Vitaminen versorgen. Aber die Brauerei lag oben am Berg, mitten im Dorf. Bei der Hitze und der Steigung eine große Anstrengung für Akku und unsere Beine. Als Belohnung bekommen wir einen Ausblick auf Silos, Verwaltungs- und Produktionsgebäude.
Wir müssen warten, der Biergarten, der wie eine umfunktionierte Laderampe wirkt, öffnet erst um 11.30 Uhr. Das erste Mal in meinem Leben esse ich eine Grünkernsuppe. Es sollte sie mit einer Biermaultasche geben. Leider hat dies der Koch vergessen, so kam mein Mann zu einem weiteren großen Schluck besagter B-Vitamine, dessen Brot zum Wurstsalat bessere Zeiten gesehen hat.
Ich empfinde es heute das erste Mal auch richtig anstrengend. Ab Mittag wird es wieder heiß. Und du bist mitten im Fahrgenuss, da kommen wieder die Schikanen mit scharfen Links- und Rechtskurven oder Poller. Zudem bekommt dem Akku die Hitze scheinbar nicht. Eine Stunde Aufladen ist auch zu kurz. Wir starten zwar stets mit 100% Ladung. Diese saust aber erstaunlich schnell in die Tiefe, so dass wir heute sehr auf unsere eigene Beinarbeit angewiesen sind und den Akku nur bei Steigungen nutzen.
Mit der Einsamkeit war es übrigens recht schnell vorbei. Gleich nach der ersten halben Stunde trafen wir auf Radler, meist als Gegenverkehr, und erstaunlich viele männliche Aktiv-Senioren, die wir locker überholt haben.
Wie gesagt, man ist oft weiter weg von der Tauber, wird aber von schöner Landschaft entschädigt.
Markelsheim ist auch mehr als überschaubar. Ein Weinort mit ehemaliger Beginenklause und vielen Gästehäusern. Wir sind soeben mit einem 4-Gänge Menü für 2 Personen für 49 Euro fertig geworden. Das Meeretticheis und die Weinsuppe waren köstlich!
Am Brunnen gegenüber sitzen die älteren männlichen Herrschaften des Ortes am Brunnen (gerade abgeschaltet) und trinken ihr Bierchen und essen dazu Pommes – ein Teller für alle. Beides wird aus dem Fenster des Ochsen gereicht. Eine uralte, heruntergekommene Fassade des Gasthauses mit Vorhängen an Fenstern von anno dazumal lässt einen glauben, dass hier niemand mehr wohnt. Eine Getränkekarte neben der Haustür belehrt eines Besseren. Das Gasthaus zum Ochsen scheint der Treffpunkt für die Einheimischen hier zu sein – der männlichen wohl gemerkt!